von Petra Bordfeld

Der SV Förste hat mit Harmtut Schott, der bis 1981 seine Fußballschuhe als torgefährlicher Stürmer schnürte, ein neues Ehrenmitglied. Dazu wurde der „blonde Brasilianer“ während des Festkommerses ernannt, zu dem der SV Förste anlässlich seines 90jährigen Bestehens in den festlich in den Farben des SV Förste geschmückten und gut gefüllten Saales der Mehrzweckhalle geladen hatte. Denn er gehört dem Jubilar bereits seit 60 Jahren an. Er war aber „nur“ einer von vielen, die für ihre Leistungen besondere Anerkennung erfuhren.

Doch zuvor begrüßte der erste Vorsitzende, Christian Ehrhardt, alle aufs herzlichste, überbrachten einige Gäste ihre Grußworte und Uwe Behrens lud in seiner Festrede zu einer Vereinszeitreise ein.

Christian Ehrhardt mahnte in seiner Begrüßungsrede an, dass 90 Jahre in der schnelllebigen Zeit nicht sehr bedeutsam seien. Allerdings erinnerte das Jubiläum daran, welche Verantwortung heute und in Zukunft geschultert werden müsste, um weiterhin interessante Vereinsgeschichte schreiben und in zehn Jahren das 100jährige feiern zu können.

„Wir haben nicht nur in Förste den unbesiegbaren Gegner, es ist die allgegenwärtige Demografie, die allein schwer zu bewältigen ist“, so Ehrhardt weiter. Um nicht unterzugehen hätten viele Vereine reagiert und Cooperationen oder Fusionen beschlossen. Denn auf das Erreichte dürfe sich nicht ausgeruht werden. Vielmehr müsse man sich den neuen Herausforderungen stellen. Aus dem Grund ist der SV Förste bereits in der Jugend mit dem TSC Dorste, der übrigens Pfingsten sein 111jährgies Bestehen feierte, zusammen gerückt. In der nächsten Spielsaison wird dieser Schritt mit den Zweiten Herren erweitert.

Man habe mit dem Umdenken begonnen und werde es weiter fortsetzen. In dem Zusammenhang dankte er all denen, die sich für Verein einsetzen und ihn stark machten.

Dass es im Fußballsport keine sprachlichen Hürden gibt, weil die Bewegung der Dolmetscher ist, das machte die zweite stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Osterode, Helga Klages, in ihrem Grußwort deutlich. Sie betonte, dass Veränderungen durchaus wichtig sein könnten, und wünschte dem Jubilar, in den nächsten zehn Jahren ein erfolgreiches Miteinander, damit 2028 das 100jährige Bestehen gebührend gefeiert werden kann.

Hans-Dieter Dethlefs, Vorsitzender des  Fußball-Kreisverbandes Göttingen-Osterode im Niedersächsischen Fußballverband (NFV) wiederum verwies darauf, dass mit der Gründung dieses Vereins engagierte Bürger selbstlos und uneigennützig eine wertvolle Aufgabe übernommen hatten, um das Miteinander zu fördern. So hätten die Fußballer auch in Geschichte von Förste wichtige Kapitel mitgeschrieben. Großer Gemeinschaftssinn habe den Verein geprägt und er hoffe, dass genau das in den folgenden Jahrzehnten fortgesetzt wird, damit Fußball weiter groß geschrieben wird und in sportlicher Geschichte sein hoher gesellschaftlicher Wert erhalten bleibt.

Ortsbürgermeister Bernd Fröhlich versicherte, dass der SV Förste nicht aus dieser Ortschaft wegzudenken ist. Im Prinzip sei er immer erfolgreich gewesen, auch wenn der damalige Gemeinderat nicht unbedingt auf dessen Seite gewesen war. Er dankte allen Mitgliedern und allen Vorständen, die sich ehrenamtlich für das Wohl des Vereins eingesetzt hatten und dies noch heute tun. Er brachte ebenfalls die Hoffnung zum Ausdruck, dass das 100jährige Bestehen gefeiert werden kann.

Pastor Wolfgang Teicke stellte erstaunt und schmunzelnd fest, dass er nicht gewusst hätte, dass ein Pastor gerne gehört werde, denn dieses Interesse könne er sonntags selten wahrnehmen. In jedem Fall freue es ihn, dass Jugendarbeit groß geschrieben wird.

Renate Wagner, Vorstandsmitglied des KSB Göttingen/Osterode, ließ durchblicken, dass Fußball im Sport einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Und sie erinnerte an das Jahr 1986, als in der Spielgemeinschaft Förste-Eisdorf Hector Alejandro Merchan, ein hochkarätiger Kicker aus Kali/Kolumbien, gespielt hatte.Genau von dem verlas sie das Grußwort, in dem geschrieben stand, dass er, der heute Meeresbiologe ist und mit seiner Familien in den USA lebt, sich noch immer gerne an die von Kameradschaft und Freundschaft geprägte Zeit erinnert.

Tim Launhardt, erster Vorsitzender des TSC Dorste, erinnerte sich gerne an seine Gemeinsamkeiten der Förster und der Dorster Jugend-Fußballer. Er habe im Laufe der Jahre eigene positive Erfahrungen gemacht. „Ein Sportverein steht und fällt mit Leuten, die was auf die Beine stellen wollen, es gilt frischen Wind reinzubringen und das gute, althergebrachte zu bewahren“.

Abschließend ließ Christian Ehrhardt es sich nicht nehmen, allen zu danken, die mit dazu beigetragen hatten, ein von Spaß und Aktivitäten getragenes Wochenende auf die Beine zu stellen. Dazu gehörte auch der Ortsrat, der dem SV Förste nie Steine in den Weg gelegt, sondern ihn immer unterstützt habe.

Er wünschte sich, dass dieser Abend bewusst machte, welch kostbares Gut der Verein noch verkörpert. Und er freute sich, dass es in schnelllebiger Zeit noch etwas gibt, für das es sich lohne zu kämpfen. „Lasst uns auch die kommende Zeit zur Guten machen. Was nützten uns Erinnerungen an gute alte Zeiten, wenn wir keine Guten vor uns haben? Ehrenamt ist schließlich keine Belastung, sondern ein Ehrensache“.

Am zweiten Tag hielten zwei Spiele um das runde Leder alle im Atem. Das Meister-Team von 1998 (Kreismeister) hatte die Alten Herren des VfL Oldesloe (Schleswig-Holstein) zu Gast, mit denen der SV Förste bereits eine 35jährige Freundschaft pflegt. Das Heimteam siegte mit 6:0 Toren. Mit dem gleichen Ergebnis schlugen danach die Kicker von Eintracht Northeim auch die 1. Herren des SV Förste. Am Abend standen die Musik und das „Abtanzen“ auf dem Programm. Für Stimmung in der gut gefüllten Festhalle sorgte die Tanzband „Livestyle“. Der dritte Tag ging dann beim Frühschoppen und einem B-Jugendspiel etwas ruhiger über die Bühne.
 
NFV-EHRUNGEN
Silberne Nadel des NFV: Axel Ehrhardt, Clars Hetterscheidt und Frank-Oliver Rieck

VEREINSEHRUNGEN
Nils Dörge – langjähriger Jugendleiter im SV Förste
Tobias Kirchner – ist immer da, wenn man ihn baucht
Das Festkomitee – Wolfgang Töpperwien, Hartmut Schott, Otto Weiberg, Jürgen Herr, Robin Schlenczek, Nils Dörge, Stefan Buchhop, Christian Ehrhardt und Uwe Behrens
Uwe Behrens – Cheforganisator des Jubiläumsfestes